„Josef“-Erzählung noch immer aktuell

Rheine. „Würdest du in der Klassenarbeit von deinem Nachbarn abschreiben, wenn du eine Antwort nicht weißt?“ – „Ja, denn es geht ja um gute Noten“, war eine der Antworten der Kinder im Ja-Nein-Spiel während des Ökumenischen Kinderbibelwochenendes der St. Elisabeth-Gemeinde in Rheine. Nicht immer ist es einfach, sich für das Richtige zu entscheiden, selbst wenn man weiß, was die richtige Entscheidung wäre. Damit hatten auch die über 40 teilnehmenden Kinder bereits Erfahrung. Und um falsche Entscheidungen und ihre Folgen ging es auch an dem Wochenende zur alttestamentlichen „Josef“-Geschichte.

Unter der Organisation von Pastoralreferent Matthias Werth und der Kirchenmusikerin Lena Puschmann aus der Jakobi-Gemeinde stellten 13 ehrenamtliche Teamerinnen erneut ein buntes Wochenende für die Kinder der 1. bis 5. Klasse zusammen. In fünf Anspielen veranschaulichten sie die „Josef“-Erzählung, bastelten mit den Kindern Traumfänger und Lapbooks, vertieften die Themen der Spielszenen in Gesprächen, Liedern und Spielen und feierten zum Abschluss gemeinsam mit den Familien der Kinder einen Wortgottesdienst in der Elisabeth-Kirche.

Ja, Menschen tun nicht immer das Richtige. Aber wo Gott seine Hand im Spiel hat, wird am Ende doch alles gut, lehrt das Alte Testament: Josef, von seinen Brüdern nach Ägypten als Sklave verkauft, steigt dort über Umwege zum Stellvertreter des Pharaos auf und rettet dadurch seine Familie und viele andere vor dem Hungertod. Trotz der tiefen Verletzung, von seiner Familie verstoßen worden zu sein, findet er die Kraft zur Vergebung und in der Versöhnung zu seiner Familie zurück. Dass die Erzählung noch immer aktuell ist, zeigten die vielen Anknüpfungen, die die Kinder in ihrem eigenen Leben entdeckten.

Die Engagierten investierten dafür ein ganzes Wochenende plus Vorbereitungszeit. „Es macht einfach Spaß, gemeinsam mit anderen Eltern etwas auf die Beine zu stellen, das die Kinder begeistert“, sagte eine der Teamerinnen. „Die Kinder lassen sich total ein auf die Geschichte und die Charaktere, während der Lieder ist richtig Stimmung und am Ende des Wochenendes ist aus einer losen Ansammlung von Menschen unterschiedlichen Alters eine Gemeinschaft geworden.“ Dass diese Einschätzung auch die Meinung der Kinder traf, zeigten die vielen Feedback-Zettel: „Nigs“, lautete die bündige Antwort auf einem der Zettel zur Frage, was denn nicht gefallen habe.

Freuen dürfen sich Familien schon jetzt auf die Adventsgottesdienste am 3., 10. und 17. Dezember jeweils im 12 Uhr in der Elisabeth-Kirche. Auch diese gestaltet ein Engagierten-Team mit bewegenden Liedern und Impulsen für Kinder und Erwachsene.

 

Artikel vom 9.11.2023