St. Dionysius feiert die Wiedereröffnung der Stadtkirche

Zwei Sängerinnen der Jugendkantorei tragen zum Ende des Jubilate-Gottesdienstes eine Marienkerze zum Altar der Muttergottes – als Zeichen des Dankes dafür, dass die Baustelle in der St. Dionysiuskirche während der Renovierungszeit von schweren Unfällen verschont geblieben war.

Dreimal setzte Dechant Thomas Lemanski zu symbolischen Hammerschlägen auf die bronzene Eingangstür im Westportal an, dann öffnete sich am Sonntagvormittag die Stadtkirche St. Dionysius wieder für einen Gottesdienst – erstmals seit ihrer Schließung an Pfingsten für die große Renovierung in den Sommermonaten.

Für die Vergangenheit, für die Gegenwart und für die Zukunft der Kirche klopfte der leitende Pfarrer an die Tür, hinter der eine vielköpfig erschienene Gemeinde bereits wartete. Angeführt vom Kirchenschweizer Christoph Klahn, mit zahlreichen Messdienern und den Bannerabordnungen der kirchlichen Vereine und Verbände zogen Pfarrer Lemanski und Diakon Johannes-Michael Bögge ins Gotteshaus ein, nachdem sie einen Moment im Turmbereich innegehalten, das Weihwasser gesegnet und die versammelte Gemeinde damit besprengt hatten.

„Jetzt sind wir wieder da in unserer Kirche!“

Festlich war der Jubilate-Gottesdienst zum Patronats- und Weihefest der Stadtkirche St. Dionysius, an deren Altar seit kurzem auch eine Reliquie des Namenspatrons zu sehen ist. „Jetzt sind wir wieder da in unserer Kirche!“, rief Lemanski den Gläubigen zu und fügte an: „Ich bin gerührt, dass so viele gekommen sind.“ Er sei sich sicher, dass die Stadt- und Marktkirche in den Monaten der Renovierung einige neue Freunde gewonnen habe. „Die Handwerker, die hier gearbeitet haben, haben mir vielfach versichert, dass sie diesen Ort lieb gewonnen haben“, sagte der Pfarrer in seiner Begrüßung.

 

Verbindung zum heiligen Dionysius


Nachdem er vor seiner Predigt noch höchst eigenhändig in der Sakristei ein technisches Problem mit der Mikrofonanlage gelöst hatte – scherzhafter Originalton Lemanski: „Für irgendetwas muss die Priesterweihe doch gut gewesen sein“ –, ging er auf die heutige Bedeutung von Reliquien ein. Am Beispiel der etwas kitschigen Glastassen der Urgroßmutter, die aber in seiner Familie wegen ihres Erinnerungswertes in Ehren gehalten werden, schlug Lemanski den Bogen zum Armknochen des heiligen Dionysius, der jetzt in die Stadtkirche zurückgekehrt und öffentlich zu sehen sei. „Der Knochen an sich kann nichts“, meinte der Pfarrer. Er stelle aber eine Verbindung zum heiligen Dionysius her, der im dritten Jahrhundert nach Christus als Bischof von Paris sein Leben für den christlichen Glauben geopfert habe. „Wenn wir uns heute an ihn erinnern, machen wir uns bewusst, dass auch vor uns Menschen an Gott geglaubt haben und dass es auch nach uns noch welche geben wird, die dies tun“, meinte Lemanski.

Zum Schluss des Gottesdienste segnete der Pfarrer noch eine Marienkerze, die von zwei Messdienerinnen an den Marienaltar getragen wurde – als Dank dafür, dass die Bauarbeiten in der Kirche unter einem guten Schutz gestanden haben.

 

Text + Foto: Paul Nienhaus, mv-online