Viel Licht, moderne Formensprache

Freuen sich über die Modernisierung der Kapelle: v. l. Pfarrer Thomas Lemanski, Pfarrsekretärin Anne Dickmännken und das Team vom Friedhof: Leiter Guido Robert, Wolfgang Schröder und Andreas Löcken.

Die Modernisierung der Friedhofskapelle auf dem Friedhof Königsesch hat zwar ein wenig länger als geplant gedauert, aber es hat sich gelohnt. Ende August des vergangenen Jahres hatte die Modernisierung begonnen. Seit Montag steht der Komplex, der auch das benachbarte Gerätehaus und die „Kerzenkapelle“ für Trauerfeierlichkeiten umfasst, wieder für Bestattungen zur Verfügung.

Finanziert aus dem Gebührenhaushalt des Friedhofs

Finanziert wurde die Modernisierung komplett aus dem Gebührenhaushalt des Friedhofs. „Der Kostenrahmen von 500.000 Euro wurde eingehalten, zumindest haben wir nichts Gegenteiliges gehört“, lacht Thomas Lemanski, leitender Pfarrer von St. Dionys. Bei einem kleinen Rundgang stellte er am Freitag die modernisierte Friedhofskapelle vor.

„Der Zustand der alten Kapelle war ja ziemlich schlecht“, erinnert Lemanski. Das Dach sei undicht gewesen, die Decke habe unschöne Verfärbungen aufgewiesen und die sechs Verabschiedungsräume für die Angehörigen von Verstorbenen seien so klein gewesen, dass sie eher Abstellkammern geglichen hätten. „Das war kein würdiger Ort, um sich von lieben Angehörigen zu verabschieden.“

„Zum Paradies mögen Engel dich geleiten“ steht in dem hell, modern und freundlich gestalteten Flur, an dem sich das Büro der Friedhofsverwaltung, die Sakristei und die beiden Verabschiedungsräume befinden. Zwei Putten rahmen den Spruch auf der Wand ein. „Die Verabschiedungsräume sind jetzt deutlich größer und verfügen über eine Klimaanlage und Sitzgelegenheiten“, erläuterte Lemanski. Ein Bild mit einem Holzsteg, der in einen Sonnenuntergang führt, weist auf die Hoffnung aller Christen auf ein Weiterleben im Jenseits hin.

Rundumerneuerung für den Kapellenraum


Eine Rundumerneuerung hat auch der Kapellenraum erfahren. Die farbigen, künstlerisch gestalteten Glasfenster an der Südseite, die viele Rheinenser wohl kennen, blieben bei der Modernisierung erhalten. Sie wurden jedoch gesäubert und die Bleifassungen erneuert.

Großzügig wirkt auch der erweiterte Eingangsbereich der Halle. Einige Mauern wurden entfernt und durch große Glasflächen ersetzt. Der Eingangsbereich bietet nun zusätzliche Stehplätze für besonders große Trauergemeinden. Die Kapellendecke wurde als Audiodecke gestaltet und mit Leuchten und Lautsprechern versehen. Weitere Lautsprecher im Außenbereich erlauben es Trauergästen, draußen die Trauerfeier zu verfolgen.

Eine pfiffige Lösung wurde für das Problem der Heizung gefunden. „Da die Kapelle keine Heizung hat, haben wir die Bänke mit einer Sitzheizung versehen, die bei Bedarf angeschaltet werden kann. Manche Trauergäste sind ja oft schon lange vor Beginn der Trauerfeier da – und da sollen sie natürlich nicht frieren“, so Lemanski. Auch die Mikrofonanlage im Kapellenraum wurde modernisiert. Der Einbau einer kleinen elektronischen Orgel muss allerdings noch etwas warten, denn momentan ist das Budget ausgereizt.

Barrierefreie Sanitäranlage

Die Modernisierung umfasste auch die WC-Anlage, die früher Besuchern sofort ins Auge fiel. Die barrierefreie Sanitäranlage ist nun ein wenig diskreter in einem separaten Gebäude untergebracht, das auch den Geräteraum aufnimmt.

Ein kleines Schmuckstück ist der neue Aufenthaltsraum für die Angestellten der Friedhofsverwaltung geworden. Er enthält eine kleine Küchenzeile mit Spüle, Kühlschrank und Mikrowelle sowie eine Sitzecke. Dieser Pausenraum hat einen eigenen Eingang, so dass Trauerfeierlichkeiten nicht gestört werden müssen.

 

Text+Foto: Klaus Dierkes,

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