Kolping-Jubiläum in Stadtkirche und Stadthalle

Ein farbenprächtiges Bild bot sich in der Rheiner Innenstadt, als die Bannerabordnungen nach dem Gottesdienst in der Stadtkirche zur Stadthalle zogen.

„Treu Kolping!“ Der Gruß war am Sonntagvormittag sehr häufig zu hören. Der Rheiner Kolping feierte sein 150-jähriges Bestehen zunächst mit einem von Weihbischof Christoph Hegge zelebrierten Pontifikalamt in der Stadtkirche St. Dionysius, zu dem auch zahlreiche Bannerabordnungen eingezogen waren und ein eindrucksvolles Bild abgaben. Nach dem Gottesdienst zogen die Kolpingmitglieder mit ihren Fahnen in einem eindrucksvollen Zug über die Emsbrücke hinweg zur benachbarten Stadthalle, wo sich der offizielle Festakt anschloss.

 

Der leitende Pfarrer von St. Dionysius und Präses der Kolpingsfamilie Rheine-Zentral, Dechant Thomas Lemanski, würdigte zu Beginn der Heiligen Messe in seiner Begrüßung das besondere Jubiläum. „150 Jahre – das schafft kein Mensch alleine“, blickte er auf die verschiedenen Kolping-Generationen seit der Gründung des Rheiner Gesellenvereins im Jahre 1868. Neben Weihbischof Hegge und Dechant Lemanski standen auch der Bundespräses des Kolpingwerks Deutschland, Josef Holtkotte, der Präses der Kolpingsfamilie Rheine-Emstor, Erich Elpers, und der Diakon von St. Dionysius, Johannes-Michael Bögge gemeinsam am Altar.

„Heilsamer“ Einsatz in der Gesellschaft

In seiner Predigt dankte Weihbischof Hegge den Kolpingmitgliedern für ihren „heilsamen“ Einsatz in der Gesellschaft. „Das Eintreten für die Menschen und das Bekenntnis zu Jesus Christus gehören untrennbar zusammen“, gab Hegge dem Kolping Rheine die Marschrichtung auch für die kommenden Jahrzehnte vor. Welch große Rolle der Begriff der Familie dabei spiele, darauf hob der Weihbischof mit einem Zitat Adolph Kolpings hervor: „Unsere größte Armut in der Gesellschaft ist der Mangel an wahrer Familienfreude und einer gesunden Familienhaftigkeit.“

Auch wenn sich vieles seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, als Kolping seine ersten Gesellenvereine gründete und damit jungen Männern vom Rande der Gesellschaft wieder eine Perspektive gab, geändert habe, gelte die Grundbotschaft unverändert fort. „Der Mangel an Familie droht auch, unsere heutige Gesellschaft zu sprengen“, warnte Hegge und rief die Kolpingmitglieder auf, nicht tatenlos daneben zu stehen.

Beim Festakt in der Stadthalle begrüßte der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Rheine-Zentral, Günther Probst, zahlreich erschienene Gäste. Er erinnerte an das Jahr 1993, als beide Kolpingsfamilien aus dem Rheine Stadtgebiet schon damals gemeinsam in der gerade frisch eröffneten Stadthalle das 125-jährige Bestehen gefeiert haben.

„Es waren gute Jahre“

Den Festakt moderierte Diakon Thorsten Wellenkötter aus Billerbeck, der viele Jahre geistlicher Begleiter der Kolpingsfamilie Rheine-Emstor war. „Es waren gute Jahre“, bilanzierte der frühere Pastoralreferent. Bürgermeister Peter Lüttmann würdigte das Engagement der Kolpingsfamilien für das Wohl der Stadt. Dabei hob es insbesondere das Engagement in der Flüchtlingshilfe hervor, das im Jahr 2016 mit dem Integrationspreis der Stadt Rheine gewürdigt worden sei.

Der Bundespräses des Kolpingwerks Deutschland mit seinen 240.000 Mitgliedern, Josef Holtkotte, überreichte dem Kolping Rheine ein Ehrendiplom in Erinnerung an den Jubiläumstag. Der Diözesanvorsitzende Harold Ries überbrachte die Glückwünsche des Verbandes, bevor sein Stellvertreter Heribert Knollmann, der auch Vorsitzender der Kolpingsfamilie Rheine-Emstor ist, verschiedene Stationen und Zielsetzungen in der 150-jährigen Geschichte hervorhob.

 

Text: Paul Nienhaus + Foto: Jens Keblat,

Münsterländische Volkszeitung